Running Voice 2.0 (mobile_i)

(01.07.2004 00:00 CET)

Schon vor den Zeiten der Bluetooth-Telefonie war Running Voice eines der Programme, die PDA und Mobiltelefon zusammenbrachten und die Möglichkeit der Nutzung des PDA-Telefonbuchs zur Wahl der gewünschten Nummer boten. Allerdings nicht wirklich komfortabel, weil man Telefon und Infrarotempfänger des iPAQ ausrichten mußte. In der letzten Version dann wurde zwar schon Bluetooth als Standard unterstützt, aber die Einschränkungen waren so massiv, daß man nicht wirklich von einer zufriedenstellenden Lösung sprechen konnte.
Running Voice 2.0 ist nun die neue Version, die die Mängel ihres Vorgängers beseitigen soll.

Zu allererst übernimmt Running Voice die komplette Bedienung des angeschlossenen Telefons. Wer einen iPAQ 3870 oder einen anderen PDA mit Bluetooth-Adapter samt eines Bluetooth-Telefons hat, der hat das goldene Los gezogen: Die Verbindung wird ratfatz aufgebaut, der iPAQ zeigt dann direkt die Verfügbarkeit von GPRS, den Namen des Netzbetreibers, die Signalstärke und ein Tastenfeld samt der vom Telefon gewohnten grünen und roten Hörer für Annahme/Beenden von Gesprächen.

Damit ist der PDA vollständig in der Lage, das Telefon anzusteuern. Klingelt das Telefon, dann klingelt auch der iPAQ, geht eine SMS ein, dann zeigt der PDA dies direkt an (und gibt über den Lautsprecher das Tonsignal für eine neue Mail aus).

Sehr hilfreich ist dafür die Verwendung von Profilen: In diesen kann man (wie von Mobiltelefonen gewohnt) festlegen, wann das Telefon in elcher Lautstärke klingeln soll. (Profil "Draußen"=laut klingeln, "Stumm"=gar nicht klingeln, "Normal"=Lautstärke langsam ansteigen lassen, etc.). Der Klingelton kann ebenfalls frei definiert werden und beschränkt sich nicht auf den System-Alarmklang, wie man bisher gewohnt war.

Wählen kann man entweder über die Softtastatur oder über den Outlook Dialer: Die direkte Verbindung zu den Outlook-Kontakten bietet die Möglichkeit, jede Telefonnummer direkt wählen zu lassen. Neben den Namen befindet sich ein Buchstabe (h=home, w=work, m=mobile), der Auskunft darüber gibt, welche Nummer gerade dargestellt wird. Klickt man diesen an, so kann man aus allen gespeicherten Telefonnummern des Kontakts auswählen.

Neben dem Message-Composer, mit dem man SMS schreiben und empfangen kann, und dem SpeedDial, bei dem man in drei Ebenen wichtige Nummern (quasi als Kurzwahlen) auf die Oberfläche legen kann ist eine wichtige Neuerung der DataManager.
Dieser vereint den Zugang zum email-Postfach, den Internet-Zugang, den MSN Messenger und Protokolle und die Einstellungen für die Datenverbindungen. Gerade letzteres, das sich unter dem Namen Flexport als eigenes Tool in Running Voice integriert, ist absolut genial.

Alles in allem ist Running Voice in der Version 2.0 für mich die absolute Referenz an Kommunikationssoftware, weil sie in einem Programm die wichtigsten Applikationen (außer Fax und WAP) vereint. Arbeitet man mit einem anderen Programm im Vordergrund, dann hat man immer noch die Signalstärkeanzeige oben in jedem Fenster. Klickt man auf diese, dann kommt man wieder in die Software. Schaltet man den PDA aus, dann hat man sehr schnell wieder eine Verbindung zum Mobiltelefon, das nervige Beenden und Neustarten der Software, wie die Vorgängerversion es erforderte, fällt weg.

Preis:

EUR 30,- zeitlich limitiert, dann EUR 60,- inkl. MWSt. bei HGM

Fazit:

Wer eine kontinuierliche Verbindung zu seinem Mobiltelefon halten kann (also Besitzer eines Cardphones oder eines Bluetooth-Telefons), für den ist Running Voice ein absolutes Muß! Keine anderes Programm bietet im Moment eine so gelungene Integration von Bluetooth zum PDA, und das erinnert mich immer wieder an die Aussagen eines Kollegen: "Warum produziert man nicht ein saudummes Mobiltelefon, das nur den Empfänger, einen BT-Chip und den SIM-Karten-Leser hat, sonst nichts, und das an den Schlüsselbund passt. Alles andere kann über den PDA abgedeckt werden." Running Voice wäre das Instrument dafür.

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